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Dr. Dietmar Schuth

Dr. Dietmar Schuth


Auf der Suche nach dem Paradies
Gedanken zu den Bildern von Gerdi Gutperle

 
Das Paradies ist ein Mythos, der in fast allen Kulturen und Religionen dieser Welt seit uralter Zeit geträumt wird. Das Wort stammt aus dem Persischen und bedeutet »umfriedeter Garten«. Bei den alten Griechen nannte man es Elysium. Im Alten Testament der Bibel verwandelt es sich in den Garten Eden, in eine blühende Oase, die freilich nur eine Fata Morgana inmitten der Wüste ist.

Doch wie heißt es heute, dieses Paradies? Wo liegt es und wie kann man es finden? Viele suchen das Paradies in den Palästen des Wohlstandes, im goldenen Käfig eines luxuriösen Lebens. Oder sie suchen es als ewiges Feriendomizil unter der Sonne des Südens, in der betörenden Blütenpracht tropischer Gärten, an menschenleeren Stränden der Karibik, in den Tauchparadiesen der Südsee oder in der himmelsnahen Einsamkeit der Berge Nepals.

Doch das Paradies ist kein realer Ort, der sich mit dem Flugzeug erreichen lässt. Fliegen freilich muss ein jeder, der das Paradies erreichen will, doch nicht als Körper, sondern nur als Geist und mit Gefühl. Denn das Paradies ist jedem Menschen nahe, ob arm ob reich. Es ist nämlich ein innerer Ort, ein Refugium der Ruhe, des Friedens, des Glücks und der kindlichen Unschuld, der vielleicht eher mit dem Flügelschlag eines Schmetterlings erreichbar ist, als mit einem modernen Düsenjet.

Gerdi Gutperle sucht dieses Paradies in ihren Bildern, das Glück und die kindliche Unschuld. Sie hat es schon in der ganzen Welt gesucht, bis sie endlich – bei sich zu Hause – jene Welt entdeckte, die ihr zumindest ein Schlüsselloch eröffnen kann zu den himmlischen Pforten: die Kunst. Ein Seher hatte ihr schon vor Jahren diesen Hinweis gegeben. Und seit etwa vier Jahren malt Gerdi Gutperle wie in einem Rausch ein Bild nach dem anderen und nähert sich dem Glück.

Gerdi Gutperle malt mit Vorliebe und mit großer Liebe Blumen und himmlische Landschaften, in einer »Ehrfurcht vor der Schöpfung«, wie sie selbst bekennt. Sie malt Blumen, weil sie in Form und Farbe das Schönste sind, was die Natur erfunden hat und fürjeden Maler bis heute eine realistische Herausforderung darstellen. Sie malt den Himmel mit seinen Sonnenuntergängen, weil seine Wolkenformationen und Lichtstimmungen die Kunst der Abstraktion vorwegnehmen, das koloristische Auge faszinieren und ein ideales Medium für ihre lasierende Öltechnik darstellen.

Ja, Gerdi Gutperle bevorzugt die klassischen Techniken, ist eine moderne Künstlerin alter Schule. Auch mit ihren Motiven, den Naturbildern, reiht sie sich in eine lange Tradition und in die große Schar derer, die die Schwertlilien eines Vincent van Gogh, die Seerosen eines Claude Monet, die botanischen Studien eines Albrecht Dürer oder die hundertblättrigen Teerosen Chinas in der niederländischen Stilllebenmalerei so lieben. Doch Gerdi Gutperle kopiert keine Alten Meister, sondern entdeckt in der Natur eine zeitlose Schönheit, die immer wieder völlig neu entdeckt werden kann. Sie malt ihre eigenen, einzigartigen Blumen: Rosen und Hibiskusblüten, Akelei und Anemonen, Schwertlilien, Malven und Margeriten, Papageientulpen, Orchideen und viele andere mehr, sprich jenen »umfriedeten Garten« des alten Persiens, in dem bisweilen auch Vögel gleichen Namens leben und blaue Schmetterlinge ihre Flügel schlagen, vor dessen Pforten aber auch Löwen und Leoparden auf der Lauer liegen.

Manche Blumen der Gerdi Gutperle erscheinen fast sachlich, als botanisches Porträt in einer gewissenhaften und naturalistischen Perfektion. Andere schweben in einem viel freieren Impressionismus, der in einem duftigen Duktus und mit leichtem Pinsel die Blüten weit zärtlicher ins Licht rückt. Und wiederum andere Bilder färben die Naturschönheit der Blüten in ein expressionistisches Kolorit, das mit intensiven Farbkontrasten die Zärtlichkeit ins Leidenschaftliche und gar Erotische steigert. Und manchmal, insbesondere in den jüngeren Arbeiten, erreicht Gerdi Gutperle in ihrer überschwänglichen Hymne an die Natur sogar eine phantastische und surreale Dimension. Dann rückt sie die Farben über das Naturvorbild hinaus in ein fremdes, unbekanntes Licht und paraphrasiert die Formen über den botanischen Bauplan hinaus. So entstehen Blumen, die es nicht wirklich gibt, so wie sie womöglich nur in jenem visionären Ort der Phantasie, dem Paradiese, blühen.

So trägt ihr jüngstes Bild den Titel »Keim der Unendlichkeit«, in dem sich Gerdi Gutperle vom Naturstudium und den vordergründigen Sinnenreizen einer schönen Blume löst. Statt dessen befreit sie die Farben und die Formen, die nur noch vereinzelt Blüten tragen oder vegetabile Assoziationen erlauben. Ja, in diesem richtungweisenden Gemälde haben sich die Farben und die Formen in eine gestische Dynamik gesteigert und wirken wie entfesselt, wie auch die Gefühle, die sich dahinter verbergen mögen. Diese freien Linien schweben vor einem blauen Hintergrund, sie verschleiern ihn und versperren den Blick in die Unendlichkeit, wie die Schlingpflanzen eines Dschungels. Sie umschreiben ein Labyrinth, in dem sich der suchende Blick verfängt, der von einem sehnsüchtigen Blau in die Ferne gelockt wird. Vielleicht sind es die verschlungenen Pfade auf der Suche nach dem eigenen Ich und jenem mystischen Ort in uns allen, dem Paradies. Diesen Weg aber kennt nur der blaue Schmetterling und alle, die ihm folgen wollen. Gerdi Gutperle sucht dieses Paradies in ihren Bildern, das Glück und die kindliche Unschuld. Sie hat es schon in der ganzen Welt gesucht, bis sie endlich – bei sich zu Hause – jene Welt entdeckte, die ihr zumindest ein Schlüsselloch eröffnen kann zu den himmlischen Pforten: die Kunst. Ein Seher hatte ihr schon vor Jahren diesen Hinweis gegeben. Und seit etwa vier Jahren malt Gerdi Gutperle wie in einem Rausch ein Bild nach dem anderen und nähert sich dem Glück.

Gerdi Gutperle malt mit Vorliebe und mit großer Liebe Blumen und himmlische Landschaften, in einer »Ehrfurcht vor der Schöpfung«, wie sie selbst bekennt. Sie malt Blumen, weil sie in Form und Farbe das Schönste sind, was die Natur erfunden hat und für jeden Maler bis heute eine realistische Herausforderung darstellen. Sie malt den Himmel mit seinen Sonnenuntergängen, weil seine Wolkenformationen und Lichtstimmungen die Kunst der Abstraktion vorwegnehmen, das koloristische Auge faszinieren und ein ideales Medium für ihre lasierende Öltechnik darstellen. Ja, Gerdi Gutperle bevorzugt die klassischen Techniken, ist eine moderne Künstlerin alter Schule. Auch mit ihren Motiven, den Naturbildern, reiht sie sich in eine lange Tradition und in die große Schar derer, die die Schwertlilien eines Vincent van Gogh, die Seerosen eines Claude Monet, die botanischen Studien eines Albrecht Dürer oder die hundertblättrigen Teerosen Chinas in der niederländischen Stilllebenmalerei so lieben. Doch Gerdi Gutperle kopiert keine Alten Meister, sondern entdeckt in der Natur eine zeitlose Schönheit, die immer wieder völlig neu entdeckt werden kann. Sie malt ihre eigenen, einzigartigen Blumen: Rosen und Hibiskusblüten, Akelei und Anemonen, Schwertlilien, Malven und Margeriten, Papageientulpen, Orchideen und viele andere mehr, sprich jenen »umfriedeten Garten« des alten Persiens, in dem bisweilen auch Vögel gleichen Namens leben und blaue Schmetterlinge ihre Flügel schlagen, vor dessen Pforten aber auch Löwen und Leoparden auf der Lauer liegen.

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